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Taiwanischer Minister zu Besuch in Ahrweiler

Die Delegation von der pazifischen Insel besuchte das Weingut Peter Kriechel

Hoher Besuch im Weingut Peter Kriechel in Ahrweiler: der taiwanische Landwirtschaftsminister Bao-Ji Chen, eingerahmt von Michael (l.) und Peter Kriechel.
Hoher Besuch im Weingut Peter Kriechel in Ahrweiler: der taiwanische Landwirtschaftsminister Bao-Ji Chen, eingerahmt von Michael (l.) und Peter Kriechel.

Ahrweiler. Seit fast 50 Jahren pflegt die Landwirtschaftliche Fakultät der Universität Bonn einen engen Kontakt zu den Kollegen an den taiwanischen Universitäten im Rahmen der Deutsch-Taiwanischen Gesellschaft, deren Vorsitzender der jeweils amtierende Landwirtschaftsminister der 23-Mio.-Einwohner-Insel ist. Nun besuchte eine zehnköpfige Delegation aus Taiwan das Rheinland, darunter Professoren der verschiedenen taiwanischen Universitäten und Bedienstete des Landwirtschaftsministeriums. Nach vielen Jahren war es das erste Mal, dass der taiwanische Landwirtschaftsminister persönlich die Besuchsgruppe anführte. Minister Bao-Ji Chen bewies auf den Exkursionen in verschiedene landwirtschaftliche Betriebe nicht nur seine große Sachkenntnis, sondern kam mit einer offenen, sympathischen und wissbegierigen Art schnell ins ergiebige Gespräch mit den jeweiligen Gastgebern.
Den längsten Aufenthalt sah der Zeitplan der mit Terminen vollgepackten zweitägigen Exkursion im Anschluss an das ebenfalls zweitägige Symposium in Bonn für den Besuch im Weingut Peter Kriechel in Ahrweiler vor – kein Wunder, stand hier doch ein umfangreiches Programm mit Abstecher in die Steillagen von Walporzheim, Kellereibesichtigung und Weinverkostung nebst Essen an.

Abstecher in den „Kräuterberg“

In der Steillage des „Kräuterbergs“ konnten sich die Besucher von der anspruchsvollen Arbeit der Ahrwinzer überzeugen.
In der Steillage des „Kräuterbergs“ konnten sich die Besucher von der anspruchsvollen Arbeit der Ahrwinzer überzeugen.

Begrüßt wurden Delegation und Minister zunächst von den Brüdern Markus, Michael und Peter Kriechel. Nach einigen einführenden Worten führte Michael Kriechel, im Rahmen der Betriebsorganisation für die Weinberge zuständig, zum nahen „Kräuterberg“, vom Verband der Prädikatsweingüter (VDP) als Erste Lage klassifiziert. Auf 5,15 Hektar Rebfläche, bestockt mit Spätburgunder (Anteil 90 %), Dornfelder und Müller-Thurgau (je 5 %) findet sich auch die Spitzenlage Walporzheimer Gärkammer. In der nach Süd bis Südost ausgerichteten Steillage auf Schieferverwitterungsboden mit Grauwacke und Gehängelehm erhielten die Besucher aus Taiwan aus erster Hand Informationen über die schwierige Arbeit in dem steilen Gelände und die innovativen Anbaumethoden des Weinguts Peter Kriechel, die regelmäßig für beste Qualitäten mit hohen Öchslegraden sorgen.
Produktion und Vermarktung von Wein standen bei der anschließenden Kellereibesichtigung im Weingut an der Walporzheimer Straße im Fokus. Anschließend wurden fünf Weine verkostet und sich mit Spießbraten gestärkt, bevor es via Frankfurt am Main für die taiwanischen Fachbesucher zurück in die Heimat ging.

Großes Interesse zeigte Minister Bao-Ji Chen Mitte an der Arbeit in den Steillagen der Ahrweinberge.
Großes Interesse zeigte Minister Bao-Ji Chen Mitte an der Arbeit in den Steillagen der Ahrweinberge.

Vor dem Abstecher an die Ahr hatte die Delegation u.a. die Freiherr von Geyr’sche Gutsverwaltung in Vettweiß-Müddersheim, die Internationale Kunstakademie Burg Hengebach sowie das Wasser-Info-Zentrum Eifel (WIZE) in Heimbach, die Talsperre Schwammenauel in Düren sowie die Obst- und Gemüsehöfe Josef Müller in Roisdorf und Otto Schmitz-Hübsch in Bornheim besucht. Die Wahl des Weinguts Peter Kriechel war für Prof. Thomas Heckelei und Dr. Ralf Nolten vom Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik der Rheinichen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn leicht gefallen, hatte man sich bereits vor drei Jahren beim Besuch mit einer anderen Gruppe von der hohen Qualität dort überzeugen können. Das jährliche Treffen mit den taiwanischen Kollegen dient übrigens der Festlegung des gemeinsamen Arbeitsprogramms und findet alternierend in Bonn und in Taipeh statt.
– BÜN –